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"Carmina Latina - eine Klangreise in die Neue Welt"
Nachdem sich die spanischen und portugiesischen Eroberer in der Neuen Welt etabliert hatten, folgten über kurz oder lang auch Musiker und Komponisten nach Amerika oder sie wurden dort geboren. Das Besondere an dieser kolonialen Musik ist, dass die Komponisten die polyphone Tradition der (alten) Heimat mit lokalen Besonderheiten verbanden. Musiker wie Juan de Aranjou oder Tomás de Torrejón y Velasco ließen sich in Peru bzw. in Argentinien nieder, der Portugiese Gaspar Fernandes machte in Mexiko Karriere. In den Musikarchiven der lateinamerikanischen Kirchen konnte man auch zahlreiche Noten-Manuskripte spanischer und portugiesischer Komponisten aufspüren, die zum Teil vollständig aus europäischen Sammlungen verschwunden waren. Komponisten wie Diego José de Salazar und Mateo Flecha verließen Spanien nie, dennoch gelangten Werke von ihnen, vermutlich auf dem Schiffsweg, nach Lateinamerika. Viele der jetzt für die faszinierende Klangabenteuerreise "Carmina Latina" ausgewählten Stücke erklingen somit nach einem jahrhundertelangen Dornröschenschlaf erstmals wieder. Der argentinische Dirigent Leonardo García Alarcón und die von ihm 2005 gegründete Cappella Mediterranea präsentieren zusammen mit dem zwölfköpfigen Chœur de Chambre de Namur einige dieser musikalischen Schätze aus den umfangreichen Musikbibliotheken der großen Kirchen in Argentinien, Peru und Bolivien.