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Quer stehen. Das ist in Zeiten der Political Correctness ein bisschen aus der Mode gekommen. Dabei sind die nicht ganz so aalglatten Künstler, Menschen, Meinungsmacher überaus wichtig, damit es Reibungsflächen gibt. Eine kreative Rauheit, aus der Neues entstehen kann. Es muss ja nicht gleich ein Querulant sein. Beethoven hatte allerdings keine Probleme damit, auch mal anzuecken - und war seinerzeit ein Innovationsmotor für die Musik, an dem sich ein ganzes Jahrhundert abarbeiten konnte. Jacob Obrecht und Antoine Brumel führten ein unstetes Leben, was der Strahlkraft ihrer Musik keinen Abbruch tat. Auch Bach und Händel folgten ihren Dienstherren bekanntlich nicht immer aufs Wort, wenn es um die Dauer ihrer Dienstreisen ging. Und schließlich hält die Musik selbst eine kompositionstechnische Besonderheit bereit, die das Tafel-Confect-Stichwort erklärt: den Querstand.