Bildquelle: Bayreuther Festspiele / Enrico Nawrath
Was steckt alles in der Figur des Lohengrin: Sind es Züge eines nationalen oder eines künstlerischen Erneuerers? Oder doch nur Züge eines Menschen, der beziehungstechnisch versagt? Den zentralen Fragen des Stücks stellte sich letztes Jahr in Bayreuth ein Regieteam, das mit dem Namen des Leipziger Malers Neo Rauch prominent daherkam. Die Bühnenbilder für die Inszenierung von Yuval Sharon favorisierten die Farbe Blau - wie einst bei Wieland Wagner. Bayreuths Musikalischer Direktor Christian Thielemann hatte mit "Lohengrin“ alle zehn Hügel-würdigen Werke des Komponisten vor Ort einstudiert. In der Wiederaufnahme 2019 gibt es für das verhinderte Liebespaar Umbesetzungen gegenüber dem Premierenjahr: Nicht Anja Harteros und Piotr Beczala gehen an den Start, sondern Camilla Nylund sowie Klaus Florian Vogt, ein im Rahmen der vorangegangenen Neuenfels-Produktion des "Lohengrin" jahrelang umjubelter Gestalter der Titelpartie. Für die zweite Hälfte der Aufführungsserie Mitte August kehrt Piotr Beczala nach Bayreuth zurück, und Anna Netrebko singt erstmals die Elsa bei diesen ältesten deutschen Opernfestspielen.