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Zerstreute Professoren gab es schon zu Bachs Zeiten: Als Dr. Gottfried Kortte als neuernannter Jura-Professor der Universität Leipzig zu seiner Antrittsvorlesung eintraf, bemerkte er, dass er sein Manuskript vergessen hatte. Er musste sie, damals womöglich sogar noch in lateinischer Sprache, auswendig vortragen. Kortte war eine Kapazität in der akademischen Welt, so dass ihm seine Studenten zum Einstand eine Kantate aufführten, die sie beim Thomaskantor Johann Sebastian Bach in Auftrag gegeben hatten. An Bachs oft nicht so beachtete musikalische Seite als Komponist für gesellschaftliche Ereignisse Leipzigs erinnerte bei der diesjährigen Bachwoche Ansbach das Residenzorchester „Il Gusto Barocco“ unter der Leitung von Jörg Halubek mit dem Dramma per Musica „Vereinigte Zwietracht der wechselnden Saiten“ BWV 207. Die Gesangsparts übernahm amarcordplus, die erweiterte Besetzung des renommierten Leipziger Vokalensembles amarcord. Außerdem stand das Brandenburgische Konzert Nr. 4 auf dem Programm.