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1940 zerstörte die deutsche Luftwaffe die englische Industriestadt Coventry. Man beschloss nach dem Krieg, die Ruinen der zerstörten Kathedrale als Mahnmal stehen zu lassen und daneben eine neue Kirche zu bauen. Zur Einweihung im Jahr 1962 erklang das „War Requiem“ von Benjamin Britten - als Zeichen der Aussöhnung mit den Solisten Peter Pears und Dietrich Fischer-Dieskau aus den ehemals verfeindeten Nationen. Trotz des Titels „War Requiem“ handelt es sich um ein „Anti-Kriegs Requiem“, das gleichzeitig die Folgen des Kriegs verurteilt und seiner unzähligen Opfer gedenkt.
Brittens musikalisches Mahnmal führte die Staatsphilharmonie Nürnberg mit verschiedenen Chören und Solisten unter der Leitung von Joana Mallwitz im Rahmen des Musikfests ION am 13. Juli in der Meistersingerhalle auf - nur wenige hundert Meter entfernt vom Reichsparteitagsgelände der Nationalsozialisten, ebenso ein Erinnerungsort an die schrecklichen Folgen der NS-Zeit wie die Kathedrale von Coventry. Die Brücke in die Gegenwart schlug Joana Mallwitz durch eine Uraufführung: „Perseus & Androméda - über das Schicksal hinaus“ von der griechischen Komponistin Konstantia Gourzi, deren Heimat ebenfalls stark unter der deutschen Besatzung und ihren Kriegsverbrechen litt.