Bildquelle: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawath
Nachdem Wagner den verdeckten Orchestergraben seines Bayreuther Festspielhauses kennengelernt hatte, schrieb er nur noch ein einziges Bühnenwerk: "Parsifal“! Nur in diese letzte Partitur konnte das Wissen des Dichterkomponisten um die akustischen und architektonischen Besonderheiten des Hauses einfließen. Die magische Wirkung des Mischklangs und der Instrumentierung darf in diesem Fall als das Resultat gezielter Kalkulation eingestuft werden. Insofern verbreitet ein "Parsifal“ am Uraufführungsort (1882) deutlich mehr als nur die Aura, die von letzten Werken allgemein ausgeht. Ein Dirigent wie Semyon Bychkov wird das verinnerlicht haben, nachdem er schon letztes Jahr Erfahrungen im "mystischen Abgrund“ sammeln konnte. BR-Klassik sendet den Mitschnitt der ersten Vorstellung vom 30. Juli 2019 am 20. August und schließt damit den Bayreuth-Sommer innerhalb seiner diesjährigen Festspielzeit ab. In der Pause nach dem ersten Aufzug wird erstmals der Sänger des Amfortas ausführlich zu Wort kommen, Ryan McKinny, der schon 2016, dem Premierenjahr der Inszenierung Uwe-Eric Laufenbergs, vor Ort als Gralskönig besetzt war.