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1737 ging Händel mit seinem Opernunternehmen in London bankrott und erlitt einen Schlaganfall. Nachdem er sich in Aachen auskuriert hatte, war er wieder voller Energie und Kreativität. Nach dem Fiasko mit italienischen Opern baute er sich nun ein zweites Repertoire-Standbein auf, das mehr Erfolg zu versprechen schien: englische Oratorien mit Geschichten aus dem Alten Testament. Geschichten - ebenso spannend wie die antiken Mythen. Helden - ebenso tapfer wie die griechischen Heroen. Saul, Josua oder Salomon erleben spannende Abenteuer und festigen den Glauben des britischen Publikums, denn nur mit Hilfe von „oben“ gehen sie als Sieger hervor. Auch Heldinnen glänzen in Händels Oratorien, etwa Susanna, die sich standhaft gegen sexuelle Übergriffe und üble Nachrede wehrt, oder die Christin Theodora, die sich weigert, ihre Religion zu verleugnen.
Allen diesen Heldinnen und Helden lieh der Countertenor Franz Vitzthum beim „Fränkischen Sommer“ in der Neustädter Universitätskirche in Erlangen seine Stimme. Der Intendant des Festivals „Fränkischer Sommer“, Julian Christoph Tölle, leitete das L’Orfeo Barockorchester, das zwischen den Arien einige Concerti grossi Händels spielte. BR-Klassik - Studio Franken sendet den Mitschnitt in der Festspielzeit, der in Kürze auch als CD erscheinen wird.