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Im Herbst
Es wird wieder Herbst. Und damit kommt „die Zeit, in der die Tage kürzer und die Bremswege länger werden“. So prosaisch formuliert hat es der Journalist Markus M. Ronner. Wie poetisch - zumal auf italienisch - klingt dagegen der erste Vierzeiler des Sonetts, das Vivaldi seinem herbstlichen Jahreszeitenkonzert voranstellte: „Celebra il Villanel con balli e canti / Del felice raccolto il bel piacere / E del liquor di Bacco accesi tanti / Finiscono col sonno il lor godere.“ (Glücklich feiert der Landmann mit Tanz und Gesang die gute Ernte und vom süßen Weine des Bacchus entflammt, endet der Genuss im Schlummer.) „Herbstmusik“ aus dem unerschöpflichen Repertoire der „Musica Antiqua“ steht dieses Mal im Tafel-Confect auf dem Programm, und dabei geht es nicht um Nebel und Nässe unter einem Himmel „Grau in Grau“, vielmehr werden die kulinarischen und heiter-pittoresken Seiten der Jahreszeit beschrieben: Die süßen Trauben und der junge Wein, die bunte Färbung der Wälder, die leuchtenden Nachmittage der klaren, hellen Tage, die in kühle, sternenfunkelnde Nächte münden. Wie heißt es doch in einem Gesangsstück des italienischen Barockkomponisten Biagio Marini? „Mirate, mirate nel cielo notturno danzando gia vanno le stelle dorate.“ (Schau, schau, auf dem nächtlichen Himmel tanzen golden die Sterne.)