Bildquelle: © Metropolitan Museum of Art
Im Originalklang. Das heißt: ein Stück so zu spielen, wie es zur Zeit seiner Entstehung gespielt wurde. Also: Man spielt Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ natürlich auf der Barockvioline und nicht auf der Drehleier. Man braucht für eine Mozart-Sinfonie ein kleines Orchester und begnügt sich nicht mit zwei Cembali. Und man „verbessert“ auch keine Renaissance-Chanson, indem man selbst noch eine Stimme hinzukomponiert. Oder doch? Die Zeitgenossen damals waren jedenfalls weniger zimperlich. Sie bearbeiteten fremde Vorlagen für den eigenen Hausgebrauch, so wie es ihnen gerade passte. Wenn es im Kloster kein Orchester gab, erstellte man von der Haydn-Sinfonie halt eine Triofassung. Wenn dem Dresdner Konzertmeister Johann Georg Pisendel eine Händel-Suite besonders gut gefiel, komponierte er in seiner Begeisterung gleich noch einen Satz dazu. Und wenn Bach gerade zwei gute Oboisten hatte, pfriemelte er in die neue Partitur aus Italien eben noch zwei Oboenstimmen rein. Thorsten Preuß präsentiert im Tafel-Confect Alte Musik in alten Bearbeitungen. Aber natürlich: im Originalklang.