Bildquelle: Bayerische Akademie der Schönen Künste
Am 17. und 18. Oktober 2019 jährt sich der Todestag dreier tschechischer Komponisten zum 75. Mal: Pavel Haas, Viktor Ullmann und Hans Krása. Ein Zufall ist das nicht, denn am 16. Oktober wurden sie und viele andere Künstlerpersönlichkeiten von Theresienstadt nach Ausschwitz deportiert und wenig später ermordet. Dass Terezin (Theresienstadt) - ursprünglich eine kleine Garnisonsstadt nördlich von Prag - immer nur eine Durchgangsstation auf dem Weg in den Tod war, blieb seinen Insassen nicht verborgen. Trotzdem wurde in diesem Ghetto unermüdlich komponiert und konzertiert, gedichtet und geprobt. Dieses zunächst heimlich stattfindende kulturelle Leben wurde von der Lagerleitung bald unterstützt und zynisch zu Propagandazwecken missbraucht. Auf internationale Anfragen zu den deutschen Konzentrationslagern wurde Theresienstadt als "Paradiesghetto“ präsentiert, obwohl der Alltag auch hier von Hunger, Elend und Krankheit gezeichnet war. Welche Rolle die Musik für die hier internierten Menschen gespielt hat, kann man nur erahnen. Alexandra Maria Dielitz mit einer Spurensuche.