Bildquelle: picture-alliance/dpa
Seit jeher liegen die Anhänger virtuoser Musik-Künste im Clinch mit den Verfechtern einer innigen Beseeltheit. Was dem einen zu oberflächlich ist, fesselt den anderen mit seinem Esprit; zutiefst Anrührendes erscheint der Gegenseite oft schwerfällig und unzugänglich. Beide Anschauungen haben über die Jahrhunderte große Künstler für sich in Anspruch genommen - dabei zeigen nicht zuletzt gerade diese, wie stark die Grenzen tatsächlich verwischen. Ist die Renaissancemusik gerade für ihre komplex-konzentrierten geistlichen Vokalkompositionen bekannt, dokumentiert zur gleichen Zeit Silvestro Ganassis Traktat „La Fonegara“, auf welch außerordentlich hohem Niveau sich die damalige Verzierungstechnik befand. Und muss man nicht, um die höchsten Gipfel Bach’scher Genüsse zu erklimmen, seine Stimme oder Instrument bis aufs i-Tüpfelchen beherrschen? Kommen Sie mit auf einen Erkundungstrip zwischen handwerklicher Brillanz und musikalischer Überzeugungskraft.