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Unter der Maske zweier Fremder werben zwei junge Männer während einer fingierten Trennungsphase über Kreuz um ihre Verlobten. Der Herren Schwindel beschert den Damen Schwindel. Am Ende des Liebesexperiments stehen alle vier Menschen vor den Trümmern ihrer Beziehungen. Mozart wollte in "Così fan tutte", seiner letzten opera buffa (1790), einen erotisch aufgeladenen Blick in die Untiefen menschlicher Seelenlandschaften werfen. Das ist nicht in jeder Interpretation so gut nachzuvollziehen wie in der des Dirigenten Nikolaus Harnoncourt: Sie entstand im Mozart-Jahr 1991 (zum 200. Todestag des Komponisten) mit dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam. Der amerikanische Bariton Thomas Hampson war in der Rolle des philosophierenden Drahtziehers dabei: als Don Alfonso! Zum 90. Geburtstag Harnoncourts, der 2016 gestorben ist, bringt BR-Klassik dieses Juwel der Mozart-Diskografie in Erinnerung. Und außerdem, rund um den 6. Dezember, noch diverses Orchesterrepertoire, um das sich der Jubilar verdient gemacht hat.