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Wer heute das Wort Phaeton hört, der denkt wahrscheinlich sofort an die große, prunkende Luxus-Limousine gleichen Namens. Früher verband man das Wort wohl eher mit der gleichnamigen Figur der griechischen Mythologie: Phaeton, der Strahlende, der Sohn des Sonnengottes Helios, der kühne Himmelsstürmer - eine Lichtgestalt. Nach der nennt sich das deutsche Klaviertrio mit der englischen Bezeichnung Phaeton Piano Trio. Mit dem Geiger Friedemann Eichhorn, dem Cellisten Peter Hörr und mit dem Pianisten Florian Uhlig vereint es drei Spitzen-Musiker von internationalem Rang, die als Solisten bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich auf den großen Podien in Europa, Amerika und Asien konzertieren. Im Rahmen der Konzertreihe „unerHÖRT!“, veranstaltet vom Gemeinnützigen Verein Erlangen und dem Bayerischen Rundfunk - Studio Franken, gastierte das Phaeton Piano Trio Mitte November in Erlangen mit Musik der Neoromantik um 1940 und der anbrechenden Postmoderne der 1980er Jahre. Auf dem Programm: Das dem Andenken Alban Bergs gewidmete Trio von Alfred Schnittke, dem russisch-deutschen Komponisten jüdischer Abstammung, der mit seiner Konzeption der „Polystilistik“ zu den Galionsfiguren der Postmoderne zählt. Ähnlich wie Wolfgang Rihm, einer der führenden deutschen Gegenwartskomponisten. Seine „Fremde Szene“ Nr. 3 treibt gleichsam ein hintergründiges Spiel mit der Tradition des Klaviertrios seit Beethoven. Zum Abschluss dann ein kammermusikalisches Meisterwerk von Dmitri Schostakowitsch - das tief tragische 2. Klaviertrio, entstanden 1944 in zeitlicher Nachbarschaft zu seiner 8. Symphonie „Stalingrader“.