Bildquelle: Dario Acosta
Musik gemarterter Menschen ist das Markenzeichen Giacomo Puccinis. Sein Reißer "Tosca" lässt die Titelheldin, eine Sängerin, seelisch leiden, sobald ihr Geliebter, der Maler Mario Cavaradossi, vom Polizeichef Scarpia gefoltert wird. Damit er das Versteck eines flüchtigen politischen Gefangenen preisgibt. Überraschend siegt "das Böse" in dieser Oper nicht auf der ganzen Linie, denn Scarpia muss für seinen Sadismus mit dem Leben bezahlen: Tosca spielt die Rächerin mit dem (Obst-)Messer! Dass die altbekannte Story zum gefühlt hunderttausendsten Mal auch bei der Inaugurazione zur Spielzeiteröffnung der Mailänder Scala zündet, braucht nicht bezweifelt zu werden, denn die Besetzung ist vom Feinsten. Mega-Star Anna Netrebko singt die Tosca, der fabelhafte Tenor Francesco Meli den Cavaradossi, der hervorragende Bariton Luca Salsi den Scarpia. Und am Dirigentenpult steht der Hausherr: Riccardo Chailly. Zumindest musikalisch dürfte da nichts schiefgehen. Und von der Inszenierung ist im Radio ja nichts zu sehen.