Bildquelle: picture-alliance/Ulrich Baumgarten
"Ich hätte als Kind gerne ein Instrument gelernt, aber das ging damals nicht.“ Oder: "Ich hab früher mal ein bisschen Klavier gespielt, aber dann kam der Beruf, die Familie, Kinder… Da hatte ich einfach keine Zeit mehr dafür.“ Davon erzählen viele ältere Menschen. Chance verpasst - für immer vorbei? Von wegen! Es ist nie zu spät, ein Instrument zu lernen - das sagt auch die Hirnforschung, selbst bei körperlichen Einschränkungen. Immer mehr Senioren erfüllen sich ihren Kindheitstraum und greifen (wieder) zum Instrument. Oder sie finden Freude am Singen. Ensembles und Chöre 60 + richten sich ganz gezielt an ältere Menschen. Denn gemeinsam zu musizieren macht nicht nur mehr Spaß, man knüpft auch schnell neue Kontakte. Außerdem hält aktives Musizieren körperlich und geistig fit. Es kann das Leben ungemein bereichern - auch für Menschen, die an Demenz leiden. Selbst in den tiefsten Stadien dieser Krankheit kann Musik sie noch erreichen, Freude und Erinnerungen wecken, die scheinbar längst vergessen waren. Im Gegensatz zur Musikpädagogik ist die sogenannte Musikgeragogik, die sich mit der musikalischen Bildung im Alter beschäftigt, eine recht junge Fachdisziplin. Angesichts des demographischen Wandels aber wird sie in den nächsten Jahrzehnten immer wichtiger werden. Und das Angebot wächst.