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Ganze Generationen hat er zur Alten Musik geführt: Zahlreiche Interpreten und Festivalmacher nennen die Aufnahmen von Nikolaus Harnoncourt als Initialzündung für ihre eigene Beschäftigung mit historischer Aufführungspraxis. In den 1970er Jahren provozierten Harnoncourts Bach-Interpretationen mit seinem Concentus Musicus wütende Proteste, heute sind sie ebenso legendär wie sein Monteverdi- und Mozart-Zyklus am Opernhaus Zürich mit Jean-Pierre Ponnelle. Ohne Harnoncourt hätte es den Siegeszug der Alte-Musik-Bewegung nicht gegeben; wie kein anderer Dirigent hat er die Geschichte der Interpretation verändert. Aber beim Musizieren auf historischen Instrumenten ist der Österreicher nicht stehengeblieben; seine Erkenntnisse gab er auch an - wenige ausgewählte - moderne Orchester weiter, darunter das Concertgebouw-Orchester Amsterdam und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, stets geleitet von dem Credo, dass Musik Klangrede ist. Am Nikolaus-Tag wäre Harnoncourt 90 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass wiederholt BR-KLASSIK ein Porträt, in dem neben Harnoncort selbst auch Wegbegleiter wie Thomas Höft, Reinhard Goebel oder Milan Turković zu Wort kommen.