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Er schwebt gern bei seiner Arbeit. Wenn er diesen Zustand erreicht, dann ist er ganz bei sich, fühlt sich glücklich und lebendig. Am besten kann er diesen Zustand bei Rollen mit viel Tiefgang und am besten noch reichlich Konfliktpotential erreichen. Filme wie "Die Manns - Ein Jahrhundertroman", "Der Tunnel", "Der Seewolf" oder "Das Leben der Anderen", "Werk ohne Autor" oder auch sein Serienerfolg in "Homeland" sprechen eine beeindruckende Sprache nationaler und internationaler Filmerfolge. Abgehoben ist Sebastian Koch dennoch nicht. Immer wieder gönnt er sich Auszeiten, hat keine Angst vor einem Karriere-Knick, dass man ihn auf der Leinwand oder im Fernsehen nicht mehr sehen will. Mag sein, dass diese grundsolide Bescheidenheit seiner protestantisch-methodistischen Erziehung geschuldet ist. In jedem Fall gibt sie ihm das Gefühl der Unabhängigkeit - für ihn ein hohes Gut.
Bei seinem Erfolg muss er sich wohl keine Sorgen machen. Längst sind auch Dokumentarfilmer auf ihn aufmerksam geworden, präsentiert er in Terra X Superbauten oder Wildtiere in der Sendereihe "Wilde Dynastien".
Wenn ihm die Schauspielerei keinen Spaß mehr machen sollte, dann würde er einfach umsatteln und wohlmöglich seine Trompete oder Gitarre wieder hervorkramen. Musikalisch ambitioniert ist er jedenfalls bis heute. Anfang 2020 ist er zusammen mit dem Geiger Eric Schumann mit Beethovens und Tolstois Kreutzersonate auf Lesetour. Und für Meine Musik hat er zauberhafte Stücke ausgewählt - von Anouar Brahem bis zur dritten Violinsonate von Johann Paul von Westhoff, gespielt von Daniel Hope. So vielseitig, wie seine Rollen und seine Hobbys…