Bildquelle: Factor Product München / Studio Mierswa-Kluska
Sonntagskonzerte des Münchner Rundfunkorchester heben normalerweise eine vergessene oder zumindest abseits des mainstream-Repertoires stehende Oper ins Bewusstsein. Ohne Szene, ganz und gar auf die Musik und den Gesang konzentriert, also konzertant. Am 26. Januar 2020 geht einer völlig unbekannten "Polynesischen Idylle", der 1898 uraufgeführten ersten Oper von Reynaldo Hahn ("L'ile du rêve / Die Insel der Träume"), ungewöhnlicherweise ein Bukett Orchesterlieder voraus. Der französische Spätromantiker, der sich auch mit Operetten und als Dirigent profilierte, wird damit auf dem Terrain der Gedichtvertonung eingeführt, bevor sein Theaterinstinkt, sein Umgang mit einem Librettotext, auf den Prüfstand kommt. Es dreht sich um eine Liebesgeschichte auf Tahiti. Der Dirigent Hervé Niquet war beim Rundfunkorchester zuletzt mit einer Rarität von Charles Gounod zu erleben - "Le tribut de Zamora" -, lässt sich diesmal von Sängern wie Hélène Guilmette und Thomas Dolié unterstützen: beim Plädoyer für musikalische Preziosen! Im Münchner Prinzregententheater ist BR-KLASSIK wie gewohnt live dabei.