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"Die Welt hat einen ganz großen Menschen und Musiker verloren. Er war ein wunderbarer Freund, ein guter Kollege. Und in meiner Welt gibt es davon nicht so viele. Wir werden ihn alle sehr vermissen." So bewegend äußerte sich Zubin Mehta nach dem Tod seines Freundes Mariss Jansons. So war es für Mehta Ehrensache, die Leitung des Gedenkkonzerts für Jansons zu übernehmen. Und da Jansons in seiner 16-jährigen Amtszeit Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks war, vereinen sich beide Kollektive unter Mehtas Leitung in einem überwältigenden Werk, das dem bedeutenden Mahler-Interpreten Jansons besonders am Herzen lag und zugleich ein würdiges Gedenken ermöglicht: Gustav Mahlers Zweite, die "Auferstehungssymphonie". Darin spannt Mahler einen fünfsätzigen Bogen von der Totenfeier bis zur Auferstehung. Erstmals bezieht er im vierten Satz die menschliche Stimme in sein symphonisches Konzept ein - mit dem magischen "Urlicht" aus "Des Knaben Wunderhorn". Hier tritt die Altistin Gerhild Romberger auf den Plan, zu der im hymnischen Chor-Finale noch die südafrikanische Sopranistin Golda Schultz stößt. In grandioser Steigerung intonieren dann alle gemeinsam die erlösende Schluss-Apotheose nach der Klopstock-Ode "Aufersteh'n, ja aufersteh'n wirst du, mein Staub, nach kurzer Ruh!"