Bildquelle: © gemeinfrei
Frühlingsglaube
„Die linden Düfte sind erwacht… Nun muss sich alles, alles wenden…“ So heißt es in Schuberts Lied „Frühlingsglaube“ nach dem Gedicht von Ludwig Uhland. Erneuerung, Neuanfang, Aufbruch - dies sind Kategorien des Frühlings, der nach dunklen Tagen alles wieder heller, schöner und besser machen soll. „Fugge il verno dei dolori!“ (Fliehe dem Winter der Schmerzen!) fordert Claudio Monteverdi in einem Madrigal, das Eis und Schnee verabschiedet und das Frühjahr begrüßt. Im Zentrum des Tafel-Confects am vorletzten April-Sonntag stehen musikalische Beschwörungen der Jahreszeit, in der alles sprießt, blüht, wächst und lebendig wird, inklusive der bekannten „Gefühle“. „La gloria di primavera“ (Die Herrlichkeit des Frühlings) besingen zum Beispiel Simone Kermes in einer Scarlatti-Arie und Klaus Mertens in einem Generalbass-Lied von Telemann. Auch Mozart kannte die Sehnsucht nach dem Frühling. In seinem gleichnamigen Lied - und im darauf beruhenden Finale seines letzten Klavierkonzerts - hat er sie ganz unschuldig zum Ausdruck gebracht: „Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün!“