Bildquelle: © André Bouys / gemeinfrei
Schon die Namen klingen wie Musik: Sacré-Cur, Notre-Dame de Paris, La Madeleine... Und tatsächlich wurde in den Pariser Kirchen auch Musikgeschichte geschrieben. Denn nicht nur Messiaen oder Saint-Saëns, sondern auch viele andere französische Komponisten spätestens seit der Barockzeit waren im Hauptberuf Organist. Und wenn man heute durch die inneren Stadtbezirke von Paris spaziert, findet man auf Schritt und Tritt ihre Spuren. Zum Beispiel in Notre-Dame, wo im Mittelalter die Wurzeln der mehrstimmigen Musik lagen. Oder in Saint-Merri, eingeklemmt zwischen Cafés und Lädchen gegenüber vom Centre Pompidou, wo eine Ahnentafel an die illustre Organistentradition der Kirche erinnert, von Lebègue und Dandrieu bis eben Saint-Saëns. Oder in der Sainte-Chapelle, heute von Touristen belagert, wo einst der junge Gambist Louis de Caix D’ Hervelois so viel übte, dass er wegen Ruhestörung angeklagt wurde. Wohl nirgendwo anders auf der Welt sind Musikgeschichte und Musikgeschichten so leicht fußläufig erfahrbar. Thorsten Preuß nimmt Sie mit auf einem Spaziergang zu den Kirchen von Paris.