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"Neues ereignet sich nur, wenn sich Kulturkreise überlagern", so lautet das Credo von Enjott Schneider, seit er 1979 an der Münchner Hochschule für Musik und Theater seine Unterrichtstätigkeit aufnahm. Schneider unterrichtete zunächst Musiktheorie und gründete später den ersten Lehrstuhl für Filmkomposition an einer bundesdeutschen Hochschule. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits selbst ein erfolgreicher Komponist von Filmmusik, unter anderem an der Seite von Regisseur Joseph Vilsmaier. Interdisziplinäre Wahrnehmung und das Verknüpfen scheinbar disparater Welten war schon immer symptomatisch für sein kreatives Schaffen. Dazu gehört auch die Publikation zahlreicher Bücher und Schriften, die zwar stets ausgehen von der Auseinandersetzung mit Musik, die dabei aber teils weit ausgreifen in benachbarte Kulturbereiche oder soziologische und andere wissenschaftliche Disziplinen. In seinem unermüdlichen Schaffen als Opern-, Film-, Musical- oder Orgelkomponist beschreibt sich Schneider selbst als "Kultur-Hopper“. Seine schier überbordende Kreativität lässt sich am besten fassen in dem Begriff cross culture als Überlagerung horizontal-geografischer (ethnischer) und vertikal-historischer (musikgeschichtlicher) Traditionen. In der Sendung "KlassikPlus“ gibt Enjott Schneider Einblick in seine Kompositionswerkstatt. Gastgeber ist BR-Redakteur Matthias Keller, der unter anderem selbst bei Schneider studierte.