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Die frühen Schubert-Symphonien stehen nach wie vor ein wenig im Schatten ihrer späteren Schwesterwerke, der "Unvollendeten" und der "Großen C-Dur". Doch was die frühen im Vergleich zu den späten Symphonien an Gewicht und Bedeutung nicht haben, machen sie durch ihre Mozart- und Rossini-nahe Leichtigkeit und ihren jugendlichen Charme und Schwung mehr als wett. "Schubert war nie ein spätromantischer Pathetiker", meint dazu Heinz Holliger, der Oboen-Altmeister und Komponist und Dirigent von Rang, der kurz vor seinem 80. Geburtstag im Mai vergangenen Jahres eine Gesamtaufnahme der Schubert-Symphonien mit dem Kammerorchester Basel startete. Im Juni waren dann die Musikerinnen und Musiker aus der Schweiz zu Gast beim Würzburger Mozartfest. Mit der Zweiten in B-Dur und der Dritten in D-Dur hatten sie die längste und die kürzeste der frühen Symphonien Schuberts in den Kaisersaal der Würzburger Residenz mitgebracht. Dazwischen stand ein Werk auf dem Programm, das tatsächlich (und wahrlich zu Unrecht) ein Schattendasein im Repertoire fristet - das Violinkonzert in d-Moll von Robert Schumann, ein tiefsinniges Spätwerk des deutschen Erzromantikers. Die Stargeigerin Isabelle Faust hat das Stück schon viele Male gespielt. Sie ist, wie es im Programmbuch des Mozartfestes heißt, "eine ebenso schonungslos interpretierende wie kongeniale Solistin" für das Konzert.