Bildquelle: Moscow Art Trio
Einen Hang zur Schwermut sagt man den Russen gerne nach. Und Ihre Volkslieder klingen auch tatsächlich häufig melancholisch. Der schwedische Pianist Jan Johansson nahm sie 1967 auf seiner LP "Jazz pa ryska" als Grundlage für stimmungsvolle Bearbeitungen. Die wirken insgesamt heller und leichter als die Originale, manchmal auch ein wenig ironisch gebrochen. In Oslo lebt der russische Pianist Misha Alperin. Seit bald einem Vierteljahrhundert bildet er zusammen mit dem Hornisten Arkady Shilkloper und dem Sänger Sergey Starostin das Moscow Art Trio. Ihre Kompositionen sind Streifzüge durch klassische Werke und traditionelle Weisen aus Ost und West, die sie mit zeitgenössischen Elementen zu spannenden Hörgeschichten verknüpfen.
Eine weitere russisch-skandinavische Verbindung kommt mit der Sängerin Viktoria Tolstoy ins Spiel. Sie ist eine Ururenkelin des berühmten Nationaldichters Lew Tolstoi und ein großer Star der schwedischen Jazz- und Popszene. Auf dem 2008 erschienenen Album "My russian soul" widmet sie sich traditionellem Volksliedgut ebenso wie klassischen Musikstücken von Peter Tschaikowsky und Sergej Rachmaninow. Mit den Farben eines Jazz-Ensembles verleiht sie ihnen ein neues Gesicht. Als die kanadische Sängerin Sophie Milman 2004 ihr Debütalbum vorstellte, bezog sie sich mit einer Bearbeitung des Volksliedes "Ochi chernye" auf ihre russischen Wurzeln. Sie kam 1983 in der Sowjetunion zur Welt, wuchs in Israel auf und lebt nun in Toronto. Von dort aus hat sie sich in den letzten 10 Jahren vor allen Dingen einen Namen als herrlich swingende Interpretin des "Great American Songbook" gemacht