Bildquelle: colourbox.com
Zwei Geburtstage stehen im Mittelpunkt dieser Sendung: Der 300. von Georg Christoph Wagenseil (am 29. Januar) und der 325. von Francesco Maria Veracini (direkt am 1. Februar).
In den beiden Komponisten spiegeln sich die Unterschiede der österreichisch-böhmischen und der italienischen Musiktradition. Während nämlich Veracini in erster Linie ein Star-Virtuose auf der Violine war, der für den Eigenbedarf komponierte, und erst später als bedeutender Opernkomponist hervortrat, kam Wagenseil von den Tasteninstrumenten her, studierte in Wien Theorie und Kontrapunkt nach den Methoden seines Lehrers Fux, löste sich aber alsbald von der strengen Schule und wies in seinen Opern und Sinfonien den Weg, den später Gluck und Haydn gingen.
Aber auch die Gemeinsamkeiten einer reisefreudigen Zeit spiegeln sich in ihrer Musik: Während Veracini den gefeierten italienischen Stil in London oder Dresden zelebrierte, ging Wagenseil eigens im Auftrag des Kaiserhauses nach Mailand, um sich die temperamentvolle und mitreißende Klangsprache der Italiener dort anzueignen.