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Es war ein Schock für die Musikwelt, als Mariss Jansons am 1. Dezember letzten Jahres in seiner Wahlheimat Sankt Petersburg starb - 76 Jahre alt wurde der lettische Stardirigent. Der Tod von Jansons löste natürlich vor allem beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Bestürzung und tiefe Trauer aus, war er doch seit 2003 bis zuletzt der fünfte Chefdirigent in der Geschichte des BRSO gewesen. Mit "seinem" Orchester ging Jansons gern auf Tournee, um die Erfolge der gemeinsamen Arbeit in die Welt zu tragen, zuletzt im Herbst 2019. Von den geplanten zehn Konzerten konnte Jansons allerdings nur noch sechs leiten. So dass sein Konzert am 8. November 2019 in der New Yorker Carnegie Hall zu seinem Vermächtnis wurde. Der Oboist Tobias Vogelmann verbindet schmerzliche Erinnerungen mit dieser Tournee: "Jansons quälte sich geradezu durch die Anspielproben. Wir alle ahnten, dass wir wohl nicht mehr allzu viele Konzerte mit unserem Chefdirigenten haben würden - und er sicher auch." Nicht nur die Vier sinfonischen Zwischenspiele aus der Bürgerlichen Komödie "Intermezzo" von Richard Strauss, sondern vor allem die monumentale Vierte Symphonie von Brahms ruft noch einmal die emotionale Intensität von Mariss Jansons in Erinnerung. Zum ersten Todestag von Jansons sendet BR-KLASSIK den denkwürdigen Mitschnitt aus New York, der aus diesem Anlass auch beim hauseigenen Label auf CD erschienen ist.