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Was hätte da nicht alles stattfinden sollen im Beethovenjahr 2020! Doch die Pandemie hat viele Planungen und Projekte zum 250. Geburtstag des Komponisten zunichte gemacht, in den meisten Fällen mussten Konzertveranstalter und Orchester-Manager umplanen. Aber das Festkonzert zum Tauftag Beethovens am 17. Dezember wollen sich die Organisatoren der Jubiläums-Initiative BTHVN2020 nicht nehmen lassen - was als feierlicher Abschluss des Beethoven-Jahres geplant war, markiert nun den Start für die Corona-bedingte Verlängerung der Feierlichkeiten ins Jahr 2021 hinein. Und so wird Daniel Barenboim im Bonner Opernhaus zwar nicht, wie vorgesehen, die allumfassende Neunte Symphonie Beethovens dirigieren. Aber auch die heroische Fünfte formuliert mit ihrem appellativen Charakter eine soziale Utopie, die Barenboim am Pult seines West-Eastern Divan Orchestra exemplarisch einlöst - spielen dort doch israelische und arabische Musikerinnen und Musiker einträchtig zusammen. Und sie vermittelt mit ihrer Dramaturgie "Durch Nacht zum Licht" auch ein Stück Hoffnung in schlimmer Zeit. Ein Appell an die Menschheit, der auch in der Ansprache von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier widerhallen dürfte, dem Schirmherrn von BTHVN2020. Und mit dem dramatischen dritten Klavierkonzert, das Barenboim als Solist vom Klavier aus leitet, rundet der Star sein Programm zu einer Beethoven-Hommage in c-Moll.