Bildquelle: Silke Eberhard Trio
Es ist ein sonniger Januartag, an dem Silke Eberhard, Trägerin des Jazzpreises Berlin 2020, ihren Streaming-Auftritt im Münchner Kulturzentrum Schwere Reiter inspiziert. Mit ihrer Berliner Musikerkollegin Youjin Seong, eine Spezialistin für koreanische Wölbbrettzither (Gayageum) kann sie nicht auftreten, denn die weilt wegen des Lockdowns im Augenblick in ihrer Heimat. Noch ist nicht absehbar, wann die beiden Musikerinnen wieder zusammen auftreten können. Silke Eberhard genießt aber die Zeit, ein neues Stück für ihr Tentett "Potsa Lotsa" und Wölbbrettzither zu komponieren und jazzige mit asiatischen Klängen zu verbinden. Gefördert wird Eberhard als Stipendiatin der Stadt München. Bis Ende Februar lebt die 1972 geborene Musikerin als "Artist in Residence Munic" in der stadteigenen Villa Waldberta in Feldafing am Starnberger See. Zu den anderen Stipendiaten zählt auch Eberhards Partner, der Trompeter Nikolaus Neuser. Wenn sich die Saxofonistin nicht um Musik für ihre zehnköpfige Band "Potsa Lotsa" kümmert, spielt sie mit ihm und dem Schlagzeuger Christian Marien im Trio Musik von Charles Mingus. Der legendäre Jazzbassist und dessen Saxofonkollege Eric Dolphy sind zwei ihrer musikalischen Vorbilder. Ulrich Möller-Arnsberg hat sich mit Silke Eberhard über die Begeisterung an der Jazzmusik und deren Möglichkeiten unterhalten.