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Bildquelle: colourbox.com
Aus dem Studio Franken Mittagsmusik
Mit Tobias Föhrenbach
Der Tango-König - Astor Piazzolla zum 100. Geburtstag
Seine Musik ist zeitlos modern, er selbst ist auch fast dreißig Jahre nach seinem Tod eine Kultfigur, eine Musik-Ikone: Astor Piazzolla, der argentinische Komponist und Arrangeur, Bandoneon-Virtuose und Ensemble-Leiter. Am kommenden Donnerstag, den 11. März 2021, jährt sich sein Geburtstag zum 100. Mal. Aus diesem Anlass präsentieren wir Ihnen im Thema der Woche der Mittagsmusik dieser Tage jedes Mal Musik des Jubilars.
Vom Tango Argentino zum Tango Nuevo
Untrennbar ist der Name Astor Piazzolla mit dem Tango verbunden. Er gilt als der größte Meister der Tango-Komposition, gewissermaßen als der "Tango-König". Manche nennen ihn auch "Tango-Revolutionär" oder "Revoluzzer am Bandoneon", und zwar deshalb, weil er den traditionellen Tango Argentino mit seiner ureigensten Konzeption des innovativen Tango Nuevo von einer Musik für das Tanzlokal in eine Musik für den Konzertsaal verwandelte - anspruchsvoll und ambitioniert, eingebaut in große Formen der artifiziellen Musik, geschärft durch Elemente des Modern Jazz und der Avantgarde der seinerzeit Neuen Musik.
Decarisimo und Milonga de Angel
Allerdings lässt sich Astor Piazzolla nicht auf die Rolle des kompromisslos-kantigen "Tango-Neutöners" reduzieren. Unter seinen rund dreihundert Tangos finden sich auch unmittelbar eingängige, sozusagen "charmante" Stücke. Zwei davon haben wir in der Mittagsmusik am Dienstag auf dem Programm. Das erste trägt den Titel "Decarisimo" und entstand 1961 zu Ehren des Tango-Musikers Francisco de Caro. Es ist ein Piazzolla-Tango der leichten, gefälligen Art. Das zweite Stück ist die berühmte "Milonga del Angel", die "Milonga des Engels", wobei "Milonga" eine Vorform des Tango Argentino bezeichnet. Piazzollas Adaption ist ein melancholisch-verträumtes Stimmungsstück, das auch als Begleitmusik für eine stimmungsvolle Film-Szene (inklusive dramatischer Zuspitzung) dienen könnte.