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Jascha Heifetz, David Oistrach, Vladimir Spiwakow, Maxim Wengerow - was alle diese Violinvirtuosen vereint, ist die Tatsache, dass sie alle Zöglinge und Vertreter der russischen Geigenschule sind. Diese "Russische Geigenschule“ ist eine Art musikalischer Mythos. Hinter dem "Eisernen Vorhang" schmiedete sie unermüdlich Virtuosen, die auf dem internationalen Parkett Ruhm und Berühmtheit erlangten - und letztendlich zum Aushängeschild der kommunistischen Kulturpolitik wurden. Die Namen der Gründer dieser Geigenschule sind weniger bekannt. 1868 nimmt der ungarische Violinist Leopold Auer die Einladung des russischen Zaren Alexander den II an und wird zum ersten Professor für Violine an dem gerade frisch gegründeten Konservatorium in Sankt Petersburg. Seine Schüler wie Jascha Heifetz, Efrem Zimbalist und Mischa Elman werden Auers Schule international berühmt machen. 1933 eröffnet ein anderer Violinvirtuose Pjotr Stoljarskij im bereits sowjetischen Odessa seine eigene Geigenschule. Die Methode der professionellen Musikausbildung im frühesten Kindesalter ist aufs engste mit dem Namen von Stoljraskij verbunden, und die Geigenvirtuosen, die durch seine Kaderschmiede liefen, sind heute legendär: David Ojstrach, Busja Goldstein, Natan Milstein, Elizaveta Gilels. In Gesprächen mit heutigen Violinisten begibt sich Julia Smilga auf die Suche nach dem Erfolgsgeheimnis der russischen Geigenschule.