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"Johannes-Passion" unter Herbert Blomstedt
Neben der "Matthäus-Passion" ist die "Johannes-Passion" als einzige authentische Passion von Johann Sebastian Bach vollständig erhalten. Der Komponist leitete sie zum ersten Mal in der Leipziger Nikolaikirche am Karfreitag 1724 - ein Jahr nach seinem Amtsantritt als Thomaskantor in Leipzig. Das zweistündige Werk, basierend auf dem Evangelienbericht nach Johannes mit der Gefangennahme und Kreuzigung Jesu Christi, ist für vierstimmigen Chor, Gesangssolisten und Orchester gesetzt. Anders als in der "Matthäus-Passion", zeichnet in der "Johannes-Passion" Bach selbst verantwortlich für die Textgestaltung, die im Kern auf die sogenannte "Brockes-Passion“ zurückgeht. Für die dramatischen Effekte integrierte Bach zudem in das Werk einige Verse des Matthäus-Evangeliums: etwa das Weinen Petri nach dreimaliger Verleugnung seines Herrn und das Erdbeben nach dem Kreuzestod Jesu.
BR-KLASSIK sendet am Karfreitag den Mitschnitt eines Konzerts vom März 2017 im Münchner Herkulessaal. Herbert Blomstedt leitet den Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. In den Solopartien singen Anna Prohaska (Sopran), Elisabeth Kulman (Mezzosopran), Mark Padmore und Andrew Staples (Tenor), Peter Harvey (Bariton) und Krešimir Stražanac (Bassbariton). Die Choreinstudierung hatte Michael Gläser.