Bildquelle: © Ludwig Olah/Staatstheater Nürnberg
Am 2. Oktober 2020 feierte Monteverdis "L'Orfeo" am Staatstheater Nürnberg unter der musikalischen Leitung von GMD Joana Mallwitz eine gefeierte Premiere vor drastisch reduziertem Publikum. Es blieb die einzige in der Corona bedingt von langen Theaterschließungen gebeutelten Opernsaison 20/21. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, die Theateraufführung als Opernfilm zu realisieren - in einer Kooperation zwischen BR-KLASSIK Franken und dem Staatstheater Nürnberg. In dieser Sendung feiert die Audioaufnahme dieser Co-Produktion ihre Erstsendung.
1607 wurde die Favola in Musica "L’Orfeo" von Claudio Monteverdi in Mantua uraufgeführt, ein Experiment mit der noch blutjungen Form der Oper. Erzählt wird die Geschichte des gefeierten Sängers Orpheus, dessen Frau Eurydike am Hochzeitstag von einer Schlange gebissen wird. Unfähig, ihren Tod zu akzeptieren, macht er sich auf den Weg in den Hades, um sie zurückzuholen. In der Regie von Staatsintendant Jens-Daniel Herzog präsentiert sich die Metamorphose als treffendes Gleichnis auf den derzeitigen Zustand unserer Welt: Innerhalb von Sekunden erstarrt die überschwängliche Hochzeitsfeier
von Eurydike und Orfeo zur Totenklage. Der Tanz auf dem Vulkan versinkt im Hades. Die Aktualität des Opernstoffes und die von Hygienestandards geprägte Orchesteraufstellung war für GMD Joana Mallwitz darüber hinaus ein notwendiger Anlass, gemeinsam mit dem Dirigenten und Komponisten Frank Löhr für die Nürnberger Aufführung eine eigene Orchesterfassung zu verfassen, in der alte Instrumente und moderner Orchesterklang eine zeitverbindende, enge dramaturgisch Verbindung eingehen.
Die Verfilmung der Oper L’Orfeo ist auf br-klassik.de/concert on demand abrufbar. Der Opernfilm wird zudem am 13. Juni 2021 um 21.50 Uhr auf ARD-alpha und am 15. Juni 2021 um 0.35 Uhr im BR Fernsehen ausgestrahlt.