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Er übte einen nicht gerade alltäglichen Beruf aus: Tomaso Albinoni war Spielkartenhersteller, bevor er sich nach einigen Opernerfolgen ganz der Komposition widmete und zum Pionier des Violinkonzerts wurde. Blöderweise ist allerdings gerade sein berühmtestes Werk gar nicht von ihm: das Adagio in g-Moll, das über die Klassik hinaus auch in Versionen von Udo Jürgens bis zu den Doors die Pop-Musik eroberte. Auch wenn vermutlich aus diesem Adagio keine einzige Note von Albinoni stammt - es hat ihm doch zu einem unvergleichlichen posthumen Ruhm verholfen! Seine Musik war so gut wie vergessen gewesen, bereits wenige Jahrzehnte nach seinem Tod hielt man ihn nur noch für einen Kleinmeister aus der zweiten Reihe. Das lag vielleicht daran, dass er sich am Beginn seiner Karriere selbst als „Dilettante“ bezeichnete. Das war damals kein verächtlicher Ausdruck für einen Hobby-Künstler. Eher zeugte es von Albinonis Stolz, die Musik um ihrer selbst willen ausüben zu können, ohne auf sie als Broterwerb angewiesen zu sein. Über ein halbes Jahrhundert lang feierte Albinoni große Erfolge mit seinen Opern, nicht nur in seiner Heimat Venedig, sondern auch nördlich der Alpen. Außerdem gehörte er neben Antonio Vivaldi zu den Pionieren des damals brandneuen Violinkonzerts, das mit seinen effektvollen Tutti-Solo-Kontrasten schnell die Herzen der europäischen Musikliebhaber eroberte. Zum 350. Geburtstag von Tomaso Albinoni erinnern wir im Tafel-Confect an sein Schaffen - unter anderem mit einem Adagio. Auch wenn es nicht das berühmte ist: Er konnte sehnsuchtsvolle, verträumte Adagios schreiben wie kaum ein anderer seiner Zeitgenossen