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Lamentiert wird dieser Tage ja zu Genüge und, wenn wir ehrlich sind, auf vergleichsweise hohem Niveau. Musikalisch gesehen kann das Lamento auf eine gewisse Tradition verweisen, man denke nur an Monteverdis Arianna, die - von ihrem geliebten Theseus abserviert - ein herzzerreißendes Klagelied anstimmt. Dem heutigen Hörer treibt das nach wie vor die Tränen in die Augen, zumal die zugehörige Oper größtenteils verschollen ist, was das Klage-Bedürfnis noch verstärken dürfte. Bei Monteverdi gelingt das Lamento am besten über einer stufenweise absteigenden Quarte in der Basslinie, dem sogenannten Lamento-Bass. Den unterlegt die Komponistin Barbara Strozzi auch dem "weinenden Philosophen" Heraklit, womit bewiesen wäre dass das Liebesleid nicht nur unglückliche Prinzessinnen, sondern auch gestandene Philosophen zum Weinen bringen kann.