BR-KLASSIK

Meine Musik

Prominente Gäste und ihre Lieblingsmusik

Prominente Gäste kommen ins Studio und bringen ihre Lieblings-CDs. Im Gespräch mit BR-KLASSIK-Moderatoren verraten sie viel Persönliches - garantiert spannender als jede Fernseh-Talkshow.

Achtzig Jahre? - Wenn man Jordi Savall gegenübersteht, möchte man das nicht glauben! Nicht mal den Eintritt ins Rentenalter traut man dem Pionier der Alte-Musik-Bewegung zu. Kaum vorstellbar, dass der zurückhaltend auftretende, schlanke Herr mit den wellig dunklen Haaren bereits seit 60 Jahren die Alte-Musik-Szene maßgeblich mitbestimmt. Am 1. August 1941 wurde Jordi Savall in Igualada nahe Barcelona geboren. Im Chor seiner Heimatstadt entdeckte er seine Leidenschaft zur Musik. Mit vierzehn begann er mit dem Cellospiel - zunächst autodidaktisch, später an den Hochschulen von Barcelona und Basel. Erst während des Studiums entdeckte er die Gambe für sich und die feinsten klanglichen Nuancen, die sich auf ihr gestalten lassen. Das war in den Sechziger Jahren - über historische Aufführungspraxis sprach damals noch kein Mensch, und nur eine Handvoll Ensembles weltweit praktizierten das, was heute unter Originalklang verstanden wird. Drei Ensembles hat Jordi Savall im Laufe seiner Karriere gegründet: 1974 Hespèrion XX (das mit dem Übertritt ins 21. Jahrhundert in Hespèrion XXI umbenannt wurde), 1987 die Capella Reial de Catalunya und 1989 das Kammerorchester Le Concert des Nations. Mit seinen unzähligen Aufnahmen, die seit 1998 ausschließlich bei seinem eigenen Label Alia Vox herauskommen, hat Jordi Savall Maßstäbe gesetzt und hunderte Werke vor allem der Renaissance-und Barockmusik dem Vergessen entrissen. In jüngerer Zeit entdeckte Jordi Savall die Musik Ludwig van Beethovens für sich. Dessen Symphonien 1-5 sind zum Jubiläum 2020 erschienen, die restlichen vier Symphonien sollen demnächst folgen.
Einen Tag vor seinem 80. Geburtstag spricht er in MEINE MUSIK mit Falk Häfner über Aufnahmen, die ihm besonders am Herzen liegen.