Bildquelle: Marco Borggreve
Bisweilen wurde er „der Karajan der Alten Musik“ genannt, und in der Tat war er musikalisch charismatisch, nobel und elegant, smart und stylish: Christopher Jarvis Haley Hogwood, eine Mehrfachbegabung - Dirigent, Cembalist, Pädagoge, Musikforscher, Herausgeber, Musikschriftsteller, dabei eine der führenden und prägenden Protagonisten der Originalklang-Szene. Vor achtzig Jahren - am 10. September 1941 - wurde er in Nottingham geboren, am 24. September 2014 ist er im Alter von 73 Jahren in Cambridge gestorben. Dort hatte Christopher Hogwood Klassische Sprachen studiert, außerdem Cembalo bei Rafael Puyana und Gustav Leonhardt sowie Dirigieren bei Raymond Leppard. Seine professionelle Laufbahn begann er 1965 als Continuo-Cembalist von Neville Marriners Academy of St. Martin-in-the-Fields. Mit dem fast gleichaltrigen David Munrow, einem vielseitigen Instrumentalisten und Sänger, wandte sich Hogwood in der Folge der Alten Musik in Historischer Aufführungspraxis zu. 1967 gründeten die beiden das Early Music Consort of London, spezialisiert auf die Musik des Mittelalters und der Renaissance. 1973 gründete Hogwood dann sein eigenes Ensemble - die Academy of Ancient Music London, mit der er sich bald einen großen Namen in der Kultur der Historischen Aufführungspraxis machen sollte. Seit den 1980er Jahren dirigierte er auch große „moderne“ Orchester. 1992 wurde er Professor für Alte Musik an der Royal Academy of Music. Die erste Stunde der Freitagsphilharmonie aus dem Studio Nürnberg ist dem Dirigenten und Cembalisten gewidmet. Neben Musik von Arne und Sammartini stehen auch Werke von zwei Komponisten auf dem Programm, die Christopher Hogwood ganz besonders am Herzen lagen: Georg Friedrich Händel und Joseph Haydn.