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In einer Urkunde aus dem Jahr 1221 wird Ansbach zum ersten Mal „civitas“ (Stadt) genannt. Ein Grund zum Feiern für die mittelfränkische Bezirkshauptstadt - mit zahlreichen Kulturveranstaltungen, Stadtführungen und Konzerten. Das Tafel-Confect feiert auch mit und wirft zum 800. Jubiläum ein paar Schlaglichter auf die Musikgeschichte der Stadt, die sich natürlich in der Hauptsache am Hof der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach abspielte. So trat 1694 der erst sechzehnjährige Markgraf Georg Friedrich die Regierung an. Er wollte seine Residenzstadt kulturell auf den neuesten Stand bringen. Das hieß damals, sich in Italien umzuhören. Im Jahr darauf reiste der junge Fürst höchstpersönlich in den Süden und konnte mehrere bedeutende Persönlichkeiten für seine neue Hofkapelle gewinnen: darunter den Komponisten Antonio Pistocchi oder den Geiger Giuseppe Torelli, einen der Pioniere des barocken Violinkonzerts vor Vivaldi. In Ansbach nahm Torelli einen hochbegabten Jungen aus dem nahen Cadolzburg unter seine Fittiche: Johann Georg Pisendel - er war später Konzertmeister des legendären Opernorchesters in Dresden und eng befreundet mit Bach. Doch nicht nur Torelli und Pistocchi zog es von auswärts an den Hof der Markgrafen. Gut 150 Jahre zuvor kam ein junger Geistlicher und Komponist aus der Oberpfalz nach Ansbach: Caspar Othmayr, einer der bedeutendsten Meister des deutschen Liedes im 16. Jahrhundert. Andere freilich wanderten auch aus - etwa Johann Christoph Schmidt, den es aus Ansbach nach London zog, wo er Schüler und Assistent von Georg Friedrich Händel wurde. Unter dem Namen John Christopher Smith trat er in die Fußstapfen seines Mentors und komponierte zahlreiche Oratorien in englischer Sprache.