Bildquelle: Gerhard Donauer | C&G Pictures
Zwei Jahre verbrachte er im "Vorzeigelager" Theresienstadt (Terezín). Der Komponist Viktor Ullmann wurde 1944 in Auschwitz ermordet - sein Vater war ein jüdischer österreichischer Offizier. Die Vernichtungsmaschinerie des Dritten Reichs, zumal die Person Adolf Hitlers, ist Gegenstand der Anspielung in Ullmanns einaktiger Parabel "Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung". Sie versteht sich als verschlüsselte Botschaft und Plädoyer für ein würdevolles Sterben. Als Zeugnis einer Ästhetik des Widerstands und Mahnmal für die Inhumanität, die von der deutschen Kulturnation verbreitet wurde. In kammermusikalischer Besetzung wird ein formales Spektrum von Melodram, Rezitativ und Arie bis zum finalen Quartett ausgebreitet, harmonisch reich, mit geschliffener Kontrapunktik. Das Münchner Rundfunkorchester eröffnet die Reihe der Sonntagskonzerte 2021/22 mit dem "Kaiser von Atlantis" im Prinzregententheater. BR-KLASSIK überträgt live.