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Barockmusik sei grundsätzlich von der Oper inspiriert, „auch die Instrumentalmusik - und gerade die Instrumentalmusik mit einem Solisten ist einfach opernhaft“.
So denkt Alexander Scherf, Cellist und künstlerischer Leiter des Originalklang-Ensembles Concerto Köln über die Musik, die beim 1.Konzert der aktuellen Musica Antiqua-Saison auf dem Programm stand. „Il teatro del suono" - „Theater der Klänge“ war es betitelt. Den Solisten des Abends, den Blockflötisten Jeremias Schwarzer, bezeichnet Scherf dann auch folgerichtig und augenzwinkernd als „Primadonna“.
In den beiden Konzerten von Antonio Vivaldi brilliert Schwarzer als Solist, während er sich in der Suite von Georg Philipp Telemann eher kammermusikalisch ins Orchester einfügt.
Die Stücke, die das Orchester ohne Solisten spielt, entführen in die Welt der venezianischen Oper (Vivaldis Ouvertüre zu „L’Olimpiade“), laden zu einem Ausflug nach Polen ein (Telemanns „Concerto polonois“) und bieten dem immer noch viel zu unbekannten Evaristo Felice Dall'Abaco eine Bühne.
Mit Jeremias Schwarzer stand einer der renommiertesten Blockflötisten seiner Generation auf der Bühne im Aufseßsaal des Germanischen Nationalmuseums, wo die Musica Antiqua-Konzerte seit vielen Jahren stattfinden; begleitet von einem Orchester, das seit über 30 Jahren Alte Musik mitreißend spielt und dafür mit zahlreichen Preisen (u. a. ECHO Klassik, Grammy, Diapason d’or) bedacht wird.