Bildquelle: Nikolaj Lund
"Pelléas et Mélisande" - Claude Debussys Oper atmet den Geist des Fin de siècle, die Musik ist durchweht von Todesahnung und unerfüllter Sehnsucht nach Liebe und Freiheit. Und doch ist es auch ein Werk des Aufbruchs in ein neues Jahrhundert, ein Werk des Ausbruchs aus der Konvention. Die literarische Vorlage des belgischen Symbolisten Maurice Maeterlinck deutet in seiner Sprache das Wesentliche nur an: das was verschwiegen wird, aber in Gesten und Stimmungen mitschwingt, ist wichtiger als das, was explizit gesagt wird. Die äußere Handlung sei für ihn nicht der Kern des Dramas, äußerte Maeterlinck, er versuche vielmehr, "tiefer in das menschliche Bewusstsein hinabzusteigen."
Das war auch der Anspruch Debussys, der mit seiner feinsinnigen, ätherischen Klangsprache vielschichtige Psychogramme der Hauptpersonen erschuf.
„Pelléas et Mélisande“ ist die erste Opernpremiere am Staatstheater Nürnberg im neuen Jahr. Allerdings kann die ursprünglich geplante Neuinszenierung von Staatsintendant Jens-Daniel Herzog aufgrund der Corona-Lage nicht realisiert werden, so dass die Premiere konzertant stattfindet. Am Pult steht Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz in der ersten Premiere nach ihrer Elternzeit. In den Titelrollen singen Julia Grüter als Mélisande und Samuel Hasselhorn als Pelléas.
Bereits um 18.30 Uhr meldet sich live aus dem Foyer Dorothea Husslein mit Interviewgästen rund um die Nürnberger Neuproduktion.