Bildquelle: Wilfried Hösl/Bayerische Staatsoper
Ist der Wald ein Ort der Magie? Nicht doch - es führt in die Irre, dass Leoš Janáčeks 1924 uraufgeführte Oper "Das schlaue Füchslein" von Theaterleuten als "tschechischer Sommernachtstraum" apostrophiert wurde. Eine bilderreiche, episodisch erzählte Novelle war die Grundlage für das Libretto. Gefangenschaft, Liebesheirat und Tod sind die Stationen im Leben eines Tieres. Der Wechsel von Werden und Vergehen erscheint als Naturgesetz, das keine Sentimentalitäten duldet. In einer Zeit exzessiv verschwendeter natürlicher Ressourcen, rund hundert Jahre nach der Entstehung des "Schlauen Füchsleins", hat man gute Gründe, das eigensinnige Werk von neuem auf den Prüfstand zu stellen. Die Bayerische Staatsoper schickt dafür den australischen Regisseur Barrie Kosky ins Rennen, der sich am Haus zuletzt mit Strauss' "Rosenkavalier" bewährt hat. Die 35-jährige litauische Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla gibt ihr Hausdebüt. BR-KLASSIK überträgt die zweite Vorstellung im Radio.