Bildquelle: Christian POGO Zach
Ohne Übertreibung dürfen wir sagen: In der Weimarer Republik, bis zum Aufführungsverbot durch die Nazis, war die rasante Gangsterkomödie "Jonny spielt auf" eines der erfolgreichsten Bühnenstücke! Die zweiteilige Oper von Ernst Krenek erzählt, wie der Jazzbandgeiger Jonny es auf die Geige des berühmten Violinvirtuosen Daniello abgesehen hat. Gerade als er ihrer in einem Pariser Hotel habhaft werden kann, kommt ihm Opernsängerin Anita in die Quere, die mit Daniello eine Liebesnacht verbringt - obwohl sie noch taufrisch mit dem Komponisten Max liiert ist. Kurzerhand versteckt Jonny das Instrument in Anitas Banjokasten und reist ihr zu Max hinterher. In den Hochalpen treffen alle Beteiligten wie zufällig aufeinander - und Jonny spielt auf! Der erst 27-jährige Komponist bildet in seiner "Zeitoper" die Moderne ab und protestiert gleichzeitig gegen sie. Dafür nutzt er Jazz, Foxtrott und Tango, temporeiche Szenenwechsel und spektakuläre Schauplätze. Die skandalumtoste Münchner Erstaufführung war 1928 im Gärtnerplatztheater begleitet von Morddrohungen, organisierten Störaktionen, Vandalismus und Schlägereien mit Polizeiaufgebot. Jetzt kehrt "Jonny spielt auf" endlich wieder ans Haus zurück. BR-KLASSIK überträgt die Premiere live im Radio.