Bildquelle: © Astrid Ackermann
Er ist eine Institution: ein kreativer Vulkan, ein sprachmächtiger Intellektueller und ganz sicher der einflussreichste deutsche Komponist der Gegenwart: Wolfgang Rihm. Sein Werk und seine Persönlichkeit strahlen weit über die Musikszene hinaus, das Bundesverdienstkreuz hat er mehrfach bekommen, Grawemeyer Award und Siemens Musikpreis sowieso, und kürzlich hat sich sogar Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann als Rihm-Fan geoutet. Am 13. März wird Wolfgang Rihm 70 Jahre alt, und seine Produktivität ist ungebrochen. Er komponiert mit einer Selbstverständlichkeit, mit der andere atmen, sein Werk ist schier unüberschaubar, mal labyrinthisch, mal expressiv, immer subjektiv. Eine, die dieses Werk sehr gut kennt, ist die Geigerin Tianwa Yang, die einst in Rihms Heimatstadt Karlsruhe studierte und heute an der Würzburger Musikhochschule lehrt. Intensiv hat sie in den letzten Jahren mit Rihm zusammengearbeitet und seine gesamte Violinmusik auf CD eingespielt, von der ruppigen Miniatur "Hekton" des 20-jährigen Feuerkopfs bis zum gesanglichen und farbenreichen Orchesterwerk "Gedicht des Malers" von 2014. So spiegelt sich in Rihms Violinwerken seine gesamte künstlerische Entwicklung. In der Reihe "Faszination Neue Musik" gibt Tianwa Yang einen Überblick über seine Kompositionen für Geige und stellt dann ihr Lieblingsstück "Phantom und Eskapade" genauer vor.I