Bildquelle: picture-alliance/dpa
Es gibt Opern, die sechseinhalbtausend Takte umfassen - nicht nur bei Richard Wagner. Dem ähnlich visionär veranlagten französischen Komponistenkollegen Hector Berlioz sind seine 1855 ambitioniert begonnenen "Trojaner" am Ende so lang geraten, dass ihre Aufführung allein der Musikzeit nach rund vier Stunden beansprucht. Da müssen Interpretinnen und Interpreten konditionell stark sein, das Publikum konzentrationsfähig. Die Bayerische Staatsoper macht sich nach gut 20 Jahren wieder an eine Neuproduktion der "Trojaner", und das Leitungsteam setzt sich aus dem Regisseur Christophe Honoré und dem Dirigenten Daniele Rustioni zusammen. Die Seherin Cassandre, die zum Opfer eines fatalistischen Weltenlaufs wird, ist mit Marie-Nicole Lemieux besetzt. In romantischer Ekstase und einem der schönsten Liebesduette überhaupt agieren Ekaterina Semenchuk (Didon) und Gregory Kunde (Enée). Die Premiere wird von BR-KLASSIK live im Radio übertragen.