Bildquelle: BR/ Alexander Heinzel
70 Jahre Münchner Rundfunkorchester
Paradisi Gloria - "Lovely Rose"
Der 1945 geborene Brite John Rutter zählt zu den aktuell gefragtesten Komponisten auf dem Gebiet von Geistlicher Musik und Chorwerken. Spätestens mit seinem 1979 entstandenen "Gloria" machte er sich international einen Namen. Sein postmoderner Musikstil ist einerseits beeinflusst von der englischen Kathedralmusik und Werken von Ralph Vaughan Williams, Benjamin Britten oder auch Gariel Fauré - dessen Urfassung des "Requiem", op.48 Rutter mit entdeckte und neu edierte -, andererseits aber auch von Popmusik und Jazz. Und Rutter ist ein erklärter Fan des Musical-Komponisten Andrew Lloyd Webber. Alldas ist in seinem "Magnificat" von 1990 zu hören, das seinerseits wiederum inspiriert wurde durch "fröhliche Marienfeste in lateinamerikanischen Kulturen".
Genau das richtige Stück also zum 70-jährigen Jubiläum des Münchner Rundfunkorchesters, das mit diesem "Paradisi Gloria"-Konzert zurückkehrt in die Münchner Herz-Jesu-Kirche.
Eine "mystische Kombination" wiederum schuf der bekennende Atheist Ralph Vaughan Williams, indem er Verse des Dichter-Priesters George Herbert aus dem 17. Jahrhundert vertonte. Die "Five Mystical Songs" von 1911 bieten einen unverstellten Blick auf sehr persönliche Meditationen, die in einer triumphalen Antiphon ausklingen.
Orchesterchef Ivan Repušic persönlich leitet dieses Konzert mit der Sopranistin Nicole Car und dem Bariton Benjamin Appl und dem Chor des Bayerischen Rundfunks. Die Moderation hat Benedikt Schregle.