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Er ist gleichermaßen vertraut mit der historischen Aufführungspraxis wie mit dem Musizieren auf modernem Instrumentarium: der junge, 1988 in Russland geborene Dirigent, Pianist, Cembalist und Kornettist Maxim Emelyanychev. 2011 wurde er Mitglied des italienischen Originalklang-Ensembles "Il Pomo d’Oro", 2016 avancierte er zu dessen Leiter. Daneben ist er seit 2019 in der Nachfolge von Robin Ticciati auch Chefdirigent des Scottish Chamber Orchestra aus Edinburgh. Mit dem gab Maxim Emelyanychev beim diesjährigen Mozartfest zwei Konzerte. Im zweiten dirigierte er eine frühe und eine späte Mozart-Sinfonie - zur Eröffnung die spritzige, italienisch-leichte D-Dur-Sinfonie KV 97, komponiert vom 14-jährigen 1770 in Rom, während seiner ersten Italien-Reise; zum Abschluss Mozarts letzte Sinfonie mit dem Beinamen "Jupiter", die mit ihrem großartigen, alles überbietenden Apotheosen-Finale, das Tor zur Sinfonik des 19. Jahrhunderts aufstieß. Solistin des Abends war die norwegische Star-Geigerin Vilde Frang, 1986 in Oslo geboren, gefördert von ihrer Mentorin Anne-Sophie Mutter und schon früh engagiert von Jansons, Jurowski und Haitink. In Würzburg spielte Vilde Frank ein Werk, das sich erst seit jüngerer Zeit aus seinem langjährigen Schattendasein zu lösen beginnt - das Violinkonzert in d-Moll von Robert Schumann, ein tiefsinniges Spätwerk des deutschen Erzromantikers, mit einem Solopart, der sich jeder plakativen Zurschaustellung geigerischen Virtuosentums entzieht.