BR-KLASSIK - Interpretationen im Vergleich
Felix Mendelssohn Bartholdy: "Ein Sommernachtstraum", op. 61
Ein Werk - zahlreiche ältere und neuere Einspielungen von großen Interpreten nebeneinander gestellt – dreimal im Jahr, ab 20.03 Uhr
Das kommt in der Musikgeschichte selten vor: Ein arrivierter Komponist erinnert sich an ein Stück, das er vor langer Zeit 17-jährig in jugendlicher Begeisterung für ein literarisches Werk schrieb - und nimmt es zum Ausgangspunkt seiner neuesten Komposition. Felix Mendelssohn Bartholdy tat genau das in seiner Musik zu Shakespeares Komödie "Ein Sommernachtstraum": Zwischen der Ouvertüre op. 21 und den Bühnenmusiken op. 61 klafft so eine Lücke von 17 Jahren. Für Interpretinnen und Interpreten des populären Werks stellt das allerdings kein Problem dar. Denn trotz des zeitlichen Abstands wirkt das Werk wie aus einem Guss. Schwieriger ist hingegen die Wahl der Fassung, die zwar auch, aber nicht nur von den verfügbaren Ressourcen abhängt. Mit Chor oder ohne, alle "Nummern" oder nur eine Auswahl, gesprochene Melodramen integrieren oder weglassen? Wie überzeugend die jeweilige Fassung gelingt und warum, diesen Fragen widmet sich Michaela Fridrich in ihrem Interpretationsvergleich. Mit dabei sind Aufnahmen u.a. von Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Philippe Herreweghe, André Previn, Kurt Masur und Claudio Abbado.
Aufnahmen mit den Dirigenten Nikolaus Harnoncourt, Philippe Herreweghe, André Previn, Kurt Masur, Claudio Abbado und anderen
Von Michaela Fridrich
Heather Harper, Janet Baker; Philharmonia Chorus, London Philharmonia Orchestra, Otto Klemperer
EMI Classics (1960)
Lilian Watson, Delia Wallis; Finchley Children’s Music Group, London Symphony Orchestra, André Previn
EMI / His Master’s Voice (1976)
Edith Wiens, Christiane Oertel, Friedhelm Eberle; Rundfunkchor Leipzig, Gewandhausorchester Leipzig, Kurt Masur
WEA International (1990)
Pamela Coburn, Elisabeth von Magnus, Christoph Bantzer; Arnold Schönberg Chor, Chamber Orchestra of Europe, Nikolaus Harnoncourt Teldec Classics (1992)
Lynne Dawson, Dalia Schaechter; Rundfunkchor Berlin, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Vladimir Ashkenazy
Decca (1992)
Kathleen Battle, Frederica von Stade, Judi Dench; Tanglewood Festival Chorus, Boston Symphony Orchestra, Seiji Ozawa
Deutsche Grammophon (1992)
Miranda van Kralingen, Iris Vermillion; Kölner Rundfunkchor, Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester, Hans Vonk
Capriccio (1992)
Sandrine Piau, Delphine Collot; Choeur de la Chapelle Royale Collegium Vocale, Orchestre des Champs Elysées, Philippe Herreweghe
Harmonia Mundi France (1994)
Sylvia McNair, Angelika Kirchschlager, Barbara Sukowa; Ernst Senff Chor Berlin, Berliner Philharmoniker, Claudio Abbado
Sony Classical (1995)
Sibylla Rubens, Claudia Schubert, Anne Bennent, Joachim Kuntzsch; Kammerchor Stuttgart, Barockorchester Stuttgart, Frieder Bernius
Carus (1997)
Orlanda Velez, Monica Moniz; Coro Gulbenkian, Orchestra of the Eighteenth Century, Frans Brüggen
Glossa (1997)
Gewandhausorchester Leipzig, Riccardo Chailly
Decca (2013)
Camilla Tilling, Magdalena Risberg; The Swedish Radio Choir, Swedish Chamber Orchestra, Thomas Dausgaard
BIS (2014)
Anna Lucia Richter, Barbara Kozelj; Pro Musica Frauenchor, Budapest Festival Orchestra, Iván Fischer
Channel Classics (2015)
Charlotte Ashley, Jessica Cale, Rebecca Hardwick, Sarah Denbee, Ceri-lyn Cissone, Frankie Wakefield, Alexander Knox; Monteverdi Choir, London Symphony Orchestra, John Eliot Gardiner
LSO Live (2016)