BR-KLASSIK

Das Musik-Feature

Kauz ohne Güter

Der nicht immer nüchternen Gedankenwelt des Komponisten und Instrumentenbauers Harry Partch hat sich das Ensemble "musikFabrik" angenommen. Als weltweit einzige Formation erweckt sie seine futuristische Klangsprache zu neuem Leben.

Wenn Harry Partch nachts als blinder Passagier auf Güterwagons durch die amerikanische Weite reiste und sich den Sternenhimmel ansah, dann hatte er meist kein konkretes Ziel vor Augen. Alles was er besaß, waren ein paar Konservendosen und seine Visionen. In seinen Vorstellungen gab es wunderschöne Blüten aus Holz und Wolken aus Glas. - Gebilde der Natur, die auf einmal anfingen zu klingen. Partch ließ sich davon inspirieren und baute sein eigenes fantasievolles Instrumentarium. Alles, was er in der Natur oder auf der Straße finden konnte, benutzte er dafür: Glühbirnen, die er aufsägte oder Bierflaschen, die er zuvor selber gerne leer trank. Der nicht immer nüchternen Gedankenwelt des Harry Partch hat sich das Ensemble "musikFabrik" angenommen. Als weltweit einzige Formation erweckt sie seine futuristische Klangsprache aus den 1940er, -50er und -60er Jahren zu neuem Leben.