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Miau! – Katzenmusik
Thema der Woche in der Mittagsmusik ist dieses Mal Katzenmusik. Gemeint ist damit natürlich nicht das, was man gewöhnlich darunter versteht - eine Musik nämlich, die schrill und schräg klingt, die laut, lärmend und nervig ist, dabei aber ansonsten mit den "Samtpfoten" eigentlich gar nichts zu tun hat. Bei uns geht es vielmehr um Katzenmusik im wahrsten Sinne des Wortes - um Musik, in der es um Katzen geht, die inspiriert ist von Katzen, um musikalische Liebeserklärungen an Katzen. "Miau! - Katzenmusik", unter dieser Überschrift präsentierten wir Ihnen im Thema der Woche der Mittagsmusik jeden Tag ein oder zwei Beispiele für Musik um und über die Vierbeiner auf Samtpfoten.
Memory
Wohl das populärste musikalische "Katzenstück" neuerer Zeit - und das rund um den Erdball - ist Andrew Lloyd Webbers Musical "Cats" aus dem Jahr 1981, eines der erfolgreichsten Musicals überhaupt, mit Preisen überhäuft, überall viel gespielt, wieder und wieder in den Theatern inszeniert und bis heute auch zwei Mal verfilmt. Der Text stammt von Trevor Nun und basiert auf T.S. Eliots "Old Possum's Book of Practical Cats". Erzählt wird von einer riesigen, bunt gemischten Katzenschar, die alljährlich auf einer Londoner Müllkippe zusammenkommt. Alte und junge Katzen sind darunter, bullige und zierliche, freche und schüchterne, kindische und geheimnisvolle - Kater und Katzen werden zu Abbildern menschlicher Gestalten und Charaktere. Das lyrische musikalische Highlight des Musicals ist das Lied "Memory", gesungen von der alten Katze Grizabella im Duett mit der jungen Jemima. Es ist ein bittersüßer Hymnus der Nostalgie - der wehmütigen Sehnsucht nach längst vergangenen Tagen des Glücks:
Memory, all alone in the moonlight.
I can dream of the old days.
I was beautiful then.
I remember the time I knew what happiness was.
Let the memory live again.
Erinnerung, ganz allein im Mondschein.
Ich kann träumen von alten Tagen.
Damals, als ich schön war.
Ich erinnere die Zeit, als ich erlebte, was Glücklichsein bedeutet.
Lass die Erinnerung wieder aufleben.
Der britische Musical-Hit-Komponist Andrew Lloyd Webber schrieb dazu seine vielleicht größte und schönste Melodie - einprägsam, unvergesslich, ein Ohrwurm. Und in der Verbindung mit dem Text ist diese Musik auch voller Tiefsinn: Reflexion zweier Frauen über Jugend und Alter, Glück und Vergänglichkeit, gespiegelt in zwei Katzenleben. Eine Katzenmusik ganz ohne Miau.