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Es muss ein wirklich berauschender Abend gewesen sein: Am 25. März 1746 konnte das Londoner Publikum gleich zwei der größten Komponisten des 18. Jahrhunderts lauschen.
Im Haymarket Theatre waren sowohl das Opern-Genie Georg Friedrich Händel als auch der gerade einmal 31-jährige Christoph Willibald Gluck als Interpreten eigener Werke zu hören. Händel hatte zu dieser Zeit längst einen Platz im Olymp sicher; seit über drei Jahrzehnten beglückte er das Londoner Publikum mit seinen Opern.
Christoph Willibald Gluck dagegen stand noch am Anfang seiner Karriere. Er hatte erst fünf Jahre zuvor seine erste Oper aufgeführt, war aber ein sehr produktiver Komponist. Nach längeren Aufenthalten in Prag und Mailand ist er schließlich nach London gelangt, wo er sich im Januar 1746 dem dortigen Publikum als Opernkomponist vorstellte.
Die Einzigartigkeit dieses Zusammentreffens von Händel und Gluck im London des ausgehenden Barocks lässt nun Samuel Mariño wieder aufleben: Der Venezolaner ist der Shooting-Star unter den Sopranisten, ein Spezialist für virtuose, glanzvolle Barockarien. Gemeinsam mit dem Händelfestspielorchester Halle unter Jörg Halubek erweckt er Werke beider Komponisten zu neuem Leben.